Sabine Reuter
1953-2005
Das Gitternetz blassblauen Millimeterpapiers taucht leitmotivisch in vielen Arbeiten von Sabine Reuter auf. Auch vergilbte Ausschnitte aus Zeitungen und Stadtplänen, Formeln, ins Auge springende Farbpunkte und Nummern scheinen der Künstlerin förmlich ins Bild gegangen zu sein. Ihre Farben stellte die Künstlerin aus Pigmenten und Leinöl selbst her und erhielt auf diese Weise eine ihren Arbeiten eigene Tonigkeit. Die sparsame, zarte Farbgebung, die teilweise den Bilduntergrund durchscheinen lässt oder ihn ganz unbehandelt zeigt, wird von starken Farbkontrasten ergänzt, wodurch ihre Kompositionen trotz ihrer Abstraktheit einen Zugewinn an Bildtiefe erreichen. Die größtenteils auf Papier angelegten Arbeiten, bergen neben flächigen, wässrigen, wesenhaften Formen, viel Alltägliches und gemeinhin Nebensächliches. Die originär nüchternen Fundstücke aus Büro, Presse, Laboratorium und Wissenschaft durchsetzen ihre Bilder wie Gedankenblitze. Innerhalb einer neuen Ordnung erhalten sie eine spielerische Leichtigkeit.

Mischtechnik auf Papier
123,5 x 88 cm